2014
Vilters-Wangs (CH)



Umbau Wohnhaus S

Bei dem freistehenden Wohnhaus - welches um 1651 erbaut wurde - handelt es sich um ein, im Sinne der Schutzverordnung der Gemeinde Vilters-Wangs, geschütztes Kulturgut. Die Bau- und Raumstruktur der Bauzeit des kleinen Strickbaus ist gut erhalten.

Um dieses Schmuckstück weiterhin am Leben zu erhalten und das Haus den heutigen Wohnstandards anzupassen, wurden folgende Umbaumassnahmen und sanfte Eingriffe umgesetzt: 

In einer ersten Etappe wird der bergseitige, ehemalige Kleinviehstall ausgebaut. Die neu entstandenen Zimmer dienen der Wohnraumerweiterung. Der Ausbau sieht eine Art "Haus-im-Haus" Konzept vor. Die Räume werden innerhalb der Stallstruktur, losgelöst vom historischen Wohnteil, angeordnet. Dadurch entstehen Durchblicke und Raumabfolgen, die das ehemalige Raumvolumen spürbar machen. Gut erhaltenes und historisch wertvolles Konstruktionsholz bleibt erhalten und wird mit der neuen Holzständer-Konstruktion kombiniert. Der ehemalige Stallteil wird mit stumpf gestossenen Brettern verkleidet. Diese Schalung ist charakteristisch für die umliegenden landwirtschaftlichen Gebäude. Gleichzeitig wird das gesamte Dach in der Ebene der bestehenden Sparren gedämmt und mit Tonbiberschwanz-Ziegeln neu eingedeckt. Die Küche und die Treppe ins Obergeschoss werden erneuert und den heutigen Standards angepasst. Zusammen mit der Sanierung des Ofens im Wohnzimmer wird der ursprüngliche Kamin mit integrierter Küchenabluft rekonstruiert. Um den historischen Charakter des Wohnhauses zu erhalten wird das Mauerwerk und die Putze gereinigt und sanft saniert. Die Strickwände werden freigelegt, gereinigt und wo nötig ergänzt. 

In einer zweiten Etappe wird der historische Wohnteil saniert. Dazu gehört das Restaurieren der alten Riemenböden, des Wandtäfers, der Kassettendecken und der bestehenden Fenstern. Um im alten Teil die wärmetechnischen Eigenschaften zu verbessern wird der alte Schindelschirm durch einen Neuen inklusiv einer ca. 4cm dicken Wärmedämmung ersetzt. Ausserdem werden die Kellerdecken zwischen den Balken gedämmt. 

Zusätzlich zu den Massnahmen am Bestand wird ein Unterstand für die Lagerung des Holzes gebaut. Dieser fügt sich Richtung Nordwesten als Verlängerung des Stallteils an den Bestand an. Ein in den Hang gebauter, zur Talseite offener Autounterstand bietet Schutz vor Schnee und Regen.